Donnerstag, 30. Oktober 2008

Kommentar zu Artikel von Peter Haber;Geschichtswissenschaften im digitalen Zeitalter. Eine Zwischenbilanz. In: Schweizerische Zeitschrift für Geschichte, 56 (2006), 2, S. 168-183.

Eines der Ziele des Autors ist die Entwicklung und die Entstehung der notwendigen Symbiose zwischen Wissenschaft und Digitalisierung zu verdeutlichen. Eine Entwicklung, die Peter Haber schon in der Überschrift (Eine Zwischenbilanz) als nicht abgeschlossen sieht, sondern vielmehr als dynamischen Prozess, der ernormes Wachstumspotential hat und gerade von der Geschichtswissenschaft nicht optimal erkannt oder angenommen wird. Dies hat zum Einen mit einer mangelnden Progressivität und dem Unwillen sich Neuem zu erschließen, zum Anderen auch mit der Schwierigkeit der wissenschaftlichen Quellenforschung im World Wide Web zu tun, das sich schneller entwickelt als zum Beispiel die Wissenschaft der Zeitgeschichte Lösungen für Probleme der Authenzität der Quellen finden kann.

Ich teile die Ansicht des Autors, dass die Möglichkeiten der digitalen Medien lange nicht ausgeschöpft sind und sehe eine Chance, der die Ressourcen der Wissenschaften wohl heute noch nicht gewachsen sind. Damit meine ich, dass erstellte Systeme immer Zeit brauchen, um massenwirksam eingesetzt werden zu können und somit der Anwender von Applikationen immer zumindest einen Schritt hinterher sein wird. Wichtig hierbei ist den Abstand im Auge zu behalten, dass zwischen Anwender und Entwickler kein zu großes Vakuum entsteht.

Der Artikel führt auch vor Augen, was für ein Prozess in der Vergangenheit die Geschichtswissenschaft schon geprägt hat. Institute, die noch heute keine Homepage haben, gelten als rückschrittlich und das bestimmt nicht ganz ohne Grund. Bibliothekskataloge vereinfachen die Suche und die Beschaffung von analogen, wie digitalen Quellen. Suchmaschinen wie Google, oder vormals AltaVista, schaffen Querverweise und Komponenten durch Verlinkungen, die wissenschaftliches Arbeiten vereinfachen. Abgesehen von den Fußnoten sind Bücher vergleichsweise linear und implizieren den Leseablauf des Autors. Das Lernen für Prüfungen durch Verlinkungen im Bereich der digitalen Enzyklopädien erleichtert vor allem kurzfristiges Vorbereiten. Gruppenreferate können durch Kommunikationsmöglichkeiten, wie E-mail oder Skype an Zeitaufwand massiv einsparen.

Ein wichtiger Punkt ist auch unterschiedliche Plattformen zu schaffen, die sich wissenschaftlich auf verschiedene Spezialthemen z.B H-Soz-u-Kult spezialisieren. Die Entwicklung, dass nun natürlich auch Laien und Geschichtenerds das Web für Veschwörungtheorien, wie Einträge in Wikipedia nützen, sehe ich als unbedenklich, solange man selbst quellenkritisch vorgeht und als Chance auch die Geschichte einem breitem Spektrum an Interessierten näherzubringen. Auch wenn inhaltlich Fakten verdreht, oder schlicht die Unwahrheit berichtet wird, so kann es bei dem ein oder anderen mehr Interesse für eine seriöse Recherche hervorrufen als staubtrockene Fachliteratur.

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